Free Translation Service

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Kürz­lich recher­chier­te ich zu einer bestimm­ten US-Über­set­zungs­agen­tur und lan­de­te auf der Web­site einer ame­ri­ka­ni­schen Über­set­zer-Daten­bank. Bei den FAQs stach mir sofort der Menü­punkt „Free Trans­la­ti­on“ ins Auge:

„What is free trans­la­ti­on?
If you have a short term or phra­se to trans­la­te, you should use free trans­la­ti­on. Your text will be trans­la­ted by pro­fes­sio­nal trans­la­tors, and the best part is: it is free.
Why is the trans­la­ti­on free?
Trans­la­tors will earn extra points and hig­her ran­kings in the trans­la­tor search engi­ne if they trans­la­te for free. This will increase their expo­sure on our site and will gene­ra­te more cli­ents for them.“

Ich stel­le mir gera­de vor, wie ich einen Hand­wer­ker anru­fe, weil irgend­ei­ne Klei­nig­keit am Haus zu tun ist und er dann sagt: „Ger­ne doch, und natür­lich kos­ten­los – das ist gut für mei­nen Ruf und ich rut­sche auf der Such­ergeb­nis-Sei­te nach oben.“

Wenn ein Stamm­kun­de gele­gent­lich die Über­set­zung ein­zel­ner Wör­ter oder ein­zel­ner Sät­ze anfragt, gehört das selbst­ver­ständ­lich zum Ser­vice. Durch die lan­ge Zusam­men­ar­beit bin ich mit sei­nen Pro­duk­ten und der Mate­rie ver­traut und kann im Zwei­fels­fall gezielt nach­fra­gen. Des­halb wer­de ich auch bei sol­chen Frag­men­ten ein gutes Über­set­zungs­re­sul­tat errei­chen.

Das kos­ten­lo­se Ange­bot auf der Daten­bank-Sei­te hin­ge­gen fällt mei­ner Ansicht nach in die Kate­go­rie „Was nichts kos­tet, ist nichts wert.“ (übri­gens von Ein­stein!). War­um?

Iso­lier­te Sät­ze oder Stich­wor­te zu über­set­zen, ist für jeden Sprach­pro­fi ein Graus. Nicht umsonst folgt unse­re reflex­ar­ti­ge Fra­ge „Wie ist der Kon­text?“, wenn uns jemand einen sol­chen Sprach­bro­cken vor die Füße wirft.

Zum einen besteht die gro­ße Gefahr, dass das Wort oder der Satz im Kon­text kei­nen Sinn ergibt, weil der Über­set­zer kei­ne Hin­ter­grund­in­fo erhält.

Zum ande­ren signa­li­siert der Über­set­zer dem Kun­den durch sei­ne kos­ten­lo­se Über­set­zung, dass Klein­auf­trä­ge „kei­ne Arbeit“ sind. Dabei erfor­dern gera­de sol­che Mini-Auf­trä­ge ein hohes Maß an Recher­che und Kom­pe­tenz.